Höhenruder abstimmen
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Obwohl das Kunstflugmodell um die Längsachse perfekt ausgewogen und optimal für den Geradeausflug getrimmt ist, macht es bei Loopings und Humpty-Bumps noch eine ganz leichte Rollbewegung. Mit den im 3. und 6. Schritt beschriebenen Einstellarbeiten lässt sich das letzte Quäntchen Eigenleben nicht austreiben.
Fast immer ist das Höhenruder der Übeltäter. Um dem Problem auf die Schliche zu kommen, werden hintereinander ein gezogener Looping, gefolgt von einer halben Rolle und aus dem Rückenflug und dann ein gedrückter Looping geflogen. So kann man sehr gut beobachten, ob die beiden Höhenruderservos gleich schnell laufen und/oder die Ruderausschläge der beiden Höhenruderblätter gleich groß sind. Schleichen sich bei der Höhenruderanlenkung mechanische Ungenauigkeiten ein, dann entsteht bei gezogenen und gedrückten Kunstflugfiguren eine nicht erwünschte Rollbewegung.
Bei F3A-X-Modellen werden die beiden Höhenruderservos oft unter dem Höhenleitwerk in die Rumpfseitenwand eingebaut. An dieser Stelle sind viele GFK-Rümpfe nicht als Sandwich ausgeführt. Fehlt der Stützstoff um das Servo herum, dann verbiegt sich die Rumpfseitenwand bei einem hohen Ruderdruck. Deshalb schlagen die Höhenruderblätter verschieden stark nach oben und unten aus, und das Kunstflugmodell entwickelt bei gezogenen und gedrückten Figuren Eigenleben, es beginnt zu rollen.
Hier hilft nur eines:
Der Rumpf muss am Schwanzende mit ein paar Balsaleisten ausgesteift werden.
Um herauszufinden, ob die Höhenruderblätter bei Neutralstellung in einer Ebene liegen, ob sie verschieden stark ausschlagen oder ob die Stellzeiten beider Höhenruderservos übereinstimmen, müssen Sie wieder den Motor anwerfen und starten. Fliegen Sie das Modell von rechts an, und führen Sie mit neutralem Querruder einen gezogenen Looping aus. Rollen Sie jetzt das Modell auf den Kopf und fliegen Sie mit neutralem Querruder einen gedrückten Looping. Rollt das Kunstflugmodell sowohl beim gezogenen als auch beim gedrückten Looping in die gleiche Richtung dann liegen die beiden Höhenruderblätter nicht in einer Ebene. Das heißt ein Ruderblatt schaut etwas nach oben und das andere nach unten. Und dadurch kommt eine unerwünschte Querruderwirkung zustande.
Rollt das Modell hingegen beim gezogenen Looping zum Beispiel nach links und beim gedrückten Looping nach rechts, dann schlägt ein Höhenruderblatt mehr aus als das andere. Dieser Effekt tritt meist dann auf, wenn die Höhenruderservos verschiedene Stellzeiten aufweisen oder bei der Kraftübertragung vom Servo zum Höhenruderblatt irgendwelche Verbiegungen auftreten.
Sind die Höhenruderservos in die Rumpfseitenwand eingebaut und gibt dies bei hohem Ruderdruck nach, dann muss der Rumpf ausgesteift werden. Auch Rudergestänge sowie Ruderhörner dürfen sich nicht verbiegen und müssen absolut spielfrei sein. Paddeln die beiden Höhenruderblätter, wenn sie in die Extremstellungen gefahren werden, dann sollten Sie zwei Höhenruderservos paaren.